Aus Unfällen lernen: Wasserleitung gewechselt – Stromschlag

Beim Auswechseln einer alten Wasserleitung wurde das grabenlose Verfahren mithilfe einer Erdrakete angewandt. Dabei bekam ein Mitarbeiter einen tödlichen Stromschlag.

Beim Auswechseln einer Wasserleitung unter Einsatz einer Erdrakete blieb die Leitung vermutlich in Höhe einer alten Muffe an der Hausanschlussleitung im Erdreich hängen. Die Leitung brach an dieser Stelle ab und wurde abgelenkt. Beim weiteren Vortrieb traf die Stahlleitung auf die Stromleitung, beschädigte die Isolierung und hatte dadurch direkten Kontakt mit einer Phase. Somit stand das Nachführseil der Erdrakete unter Strom.

Durch die Wasserleitung aus Stahl, die Erdrakete, das Nachführseil aus Stahl und den im Kopfloch auf Erdpotenzial stehenden
Mitarbeiter gab es nun einen geschlossenen Stromkreis. Der Mitarbeiter erlitt eine tödliche Körperdurchströmung.

Maßnahmen zur Unfallverhütung

Die Arbeiten müssen von fachlich geeigneten, weisungsbefugten Personen, die ausreichend theoretisch und praktisch ausgebildet sind, geleitet und beaufsichtigt
werden.

Vor Beginn der Bauarbeiten ist zu ermitteln, ob im vorgesehenen Arbeitsbereich Leitungen vorhanden sind. Elektrische Leitungen sind nach Möglichkeit freizuschalten.

Die Lage der vorhandenen Leitungen und die Bodenverhältnisse im Bereich der Vortriebsstrecke müssen exakt ermittelt werden, um Abweichungen von der Sollachse zu vermeiden. Der Mindestabstand zu vorhandenen Leitungen muss mit den Leitungsbetreibern festgelegt werden.

Generell sind bei Bohrungen isolierende Handschuhe und Stiefel notwendig. Bei gesteuerten Horizontalbohrungen ist gegebenenfalls eine Standortisolierung erforderlich.

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