Aus Unfällen lernen: Kontakt mit Stromschiene endet tödlich

Beschäftigter rutscht mit einem Schraubenschlüssel am Wanderreiniger einer Spinnmaschine ab.

Stromschienen von Wanderreinigern sind berührungssicher eingerichtet. Ähnlich wie das bei einer Steckdose der Fall ist, sind die für die Stromabnehmer erforderlichen Öffnungen so eng, dass ein Zugriff mit den Fingern oder Händen nicht möglich ist. Für schmale Gegenstände wie dem Rohr einer Blaspistole, Drähte oder Schraubendreher gilt dies nicht. Mit ihnen kann die Stromschiene durchaus erreicht werden.

Restrisiko eines Stromschlags wurde nicht erkannt
Nach einer Wartung war der Wanderreiniger wieder auf die Führungsschienen aufgesetzt worden. Der Beschäftigte wollte nur noch die Absturzsicherung befestigen. Da zu diesem Zeitpunkt der Berührschutz nach IP 20 wirksam war, wurde die Stromschiene für diese Arbeit nicht freigeschaltet. Die zusätz liche Gefahr durch die Arbeit mit dem schmalen Werkzeug unmittel bar vor der Stromschiene wurde nicht bedacht.

Der Schraubenschlüssel rutschte ab und geriet in den Spalt der Stromschienenabdeckung. Ein tödlicher Stromschlag war die Folge.

Maßnahmen zur Vermeidung solcher Unfälle:

  • Das an Stromschienen vorhandene Restrisiko ist auch bei der normalen Maschinenbedienung und für nicht elektrische Instandhaltungsarbeiten in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen.
  • Die Beschäftigten über dieses Restrisiko aufklären und für sicherheitsbewusstes Denken und Handeln sensibilisieren. (Unterweisung)
  • Bei Arbeiten in der Nähe der Stromschienen:
    • Gemeinsam mit der Elektrofachkraft beurteilen, ob bei dem geplanten Arbeitsablauf und dem erforderlichen Werkzeug ein Risiko für einen Kontakt mit spannungsführenden Teilen besteht.
    • Wenn ja, Anlage und Schienen stromlos schalten. (Freischalten nach den 5 Sicherheitsregeln)

 

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