Aus Unfällen lernen: Tödliche Körperdurchströmung bei der Installation eines Außenfühlers

Arbeitsauftrag:
Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen an einem Gebäude sollte auch eine neue Außendämmung angebracht werden. Ein Elektromonteur wurde deshalb beauftragt, die Außenfühler der Heizungsanlage neu zu montieren. Wegen des schönen Wetters trug er am Unfalltag kurze Hosen.

Unfallhergang:
Der Elektromonteur bestieg das vorhandene Baugerüst, um die Außenfühler im Bereich der ersten Etage installieren zu können. Beim Ablängen der ersten Anschlussleitung berührte er die Adern und erlitt eine Körperdurchströmung in Richtung Oberschenkel. Aufgrund seiner sommerlichen Kleidung hatte sein Oberschenkel direkten Kontakt mit dem Gerüstholm. Der verunglückte Elektromonteur erlitt ein Herzkammerflimmern, auf das vermutlich eine Bewusstlosigkeit folgte. Er stürzte zwischen Hauswand und Gerüst ca. 4,5 m in die Tiefe. Nach einem Reanimationsversuch, konnte der herbeigerufene Notarzt nur noch den Tod feststellen.

Unfallanalyse:
Der Elektromonteur hat grundlegend gegen die fünf Sicherheitsregeln verstoßen, da er weder eine Freischaltung der Steuerung der Heizungsanlage an der NS-Verteilung vornahm noch die Spannungsfreiheit am Arbeitsplatz prüfte. Es scheint so, als sei er von einer Steuerspannung von 24 V ausgegangen. Vielleicht dachte er auch, dass wegen der andauernden Renovierungsarbeiten am Gebäude eine Freischaltung bestand.