Wasser- und Abwasserbehandlung/ Kesselhaus

In der Wasser- bzw. Abwasserbehandlung wird eine Reihe unterschiedlicher Substanzen beispielsweise zur Bestimmung der Wasserqualität (zum Beispiel Indikatorsubstanzen wie Phenolphthalat) oder zum Regenerieren der Isonenaustauscher (zum Beispiel Salzsäure) verwendet.

Für Abwasser-/Farbwasserbehandlung werden in der Regel Säuren bzw. Basen zum Neutralisieren eingesetzt, zum Beispiel Zitronensäure und/oder Natronlauge, die eine reizende/ätzende Wirkung besitzen. Grundsätzlich müssen hier Chemikalienhandschuhe, zum Beispiel aus Nitrilkautschuk verwendet werden (genaue Informationen über die Handschuhmaterialien sind in Sicherheitsdatenblättern, Abschnitt 8 zu finden). Bei Spritzgefahr ist darüber hinaus eine Schutzbrille erforderlich.

Als Korrosionsschutzmittel wurde Hydrazin (als krebserzeugend eingestuft) sehr verbreitet für Wasser-Dampf-Kreisläufe verwendet, meistens in einer verdünnten Form. Der Vorteil von Hydrazin liegt in der rückstandsfreien Entfernung von Sauerstoff aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf. Es gibt schon seit vielen Jahren wesentlich ungefährlichere Stoffe, die von unterschiedlichen Firmen angeboten werden. Ein Problem dieser Ersatzstoffe liegt darin, dass sie im Rohrleitungssystem Ablagerungen bilden könnten. Dies kann im ungünstigen Fall zu Verstopfungen führen. Wird weiterhin Hydrazin verwendet, sind wegen der hohen gesundheitsgefährdenden Eigenschaften besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Hydrazin darf prinzipiell nur in geschlossenen Umfüll- und Dosieranlagen gehandhabt werden (TRGS 608). Es muss geprüft werden, ob die Verwendung von Hydrazin wirklich unumgänglich ist. Diese Überprüfung ist schriftlich zu dokumentieren (Substitutionsprüfung). 

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