Einsatz/Herstellung von Polyurethanen (PUR) für Elektroanwendungen

In der Elektrotechnik werden oftmals Vergussmassen aus Polyurethan eingesetzt. Diese entstehen aus einer Harz- und einer Härterkomponente und werden zum Zeitpunkt der Verwendung vor Ort angemischt. Beim Erhitzen oder Bearbeiten von fertig ausgehärteten Polyurethanen, zum Beispiel im Rahmen von Schweißarbeiten, können gesundheitsgefährdende Isocyanate freigesetzt werden.

Die Harzkomponente für die Polyurethanherstellung enthält hauptsächlich Polyole, die nicht als Gefahrstoffe eingestuft sind. Als Härterkomponente kommt in der Regel Diphenylmethandiisocyanat (MDI) zum Einsatz. MDI ist als akut toxisch und potenziell krebserzeugend eingestuft. Es wirkt reizend oder sensibilisierend auf Atemwege und Haut und führt zu chronischen Beeinträchtigungen der Lungenfunktion sowie zu allergischen Atemwegserkrankungen. Isocyanathaltige Spritzer können Hornhautschäden am Auge verursachen.

Beim Umgang mit Isocyanaten und ihren Zubereitungen muss daher ausreichender Augenschutz getragen werden. Wenn Hautkontakt nicht sicher ausgeschlossen ist, auch kurzfristiger Kontakt durch gelegentliche Spritzer, sind beim Umgang mit Isocyanaten geeignete Schutzhandschuhe zu tragen.

Weitere Informationen zum Umgang mit MDI sowie dabei erforderliche Schutzmaßnahmen sind im Merkblatt M 044 "Polyurethane / Isocyanate" (bisher: BGI 524) der BG RCI sowie der TRGS 430 "Isocyanate ‑ Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmen" enthalten.

Auf ihrer Internetseite stellt die BG ETEM zur Unterstützung der Gefährdungsbeurteilung bei Arbeiten mit MDI-haltigen Vergussmassen eine Muster-Betriebsanweisung (B002) sowie eine Expositionsbeschreibung "Vergießen elektronischer Bauteile mit Vergussmassen, die Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) enthalten" zur Verfügung.

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