Führung
Führungskräfte leisten doppelte Arbeit: Neben fachlichen Aufgaben tragen sie disziplinarische Verantwortung für ihr Team. Führungskräfte sind mit Erwartungen aus vielen Richtungen konfrontiert: Geschäftsführung, Kunden und eigene Mitarbeiter. Sie müssen entscheiden und stehen immer wieder vor einem Dilemma: Schnell oder sicher arbeiten? Regeln beachten oder flexibel reagieren? Kontrolle oder Vertrauen? etc.
Gesundheitsgerechte Führung? Nur ein Schlagwort?
Für Vorgesetzte zahlt es sich aus, auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu achten: Geringere Fehlzeiten, höhere Produktivität und Innovationsfähigkeit werden durch eine gesundheitsgerechte Führung gefördert. Sieben Führungsregeln sollten beachtet werden.
- Verantwortung übernehmen:
Entscheidungen auf Basis der Werte, Respekt vor dem Anderen, Fairness, Legalität und Integrität treffen und für die Auswirkungen des eigenen Handelns einstehen - Sinn vermitteln, Ziele vereinbaren:
für Orientierung sorgen und realistische Ziele in einem transparenten Verfahren gemeinsam mit den Mitarbeitenden vereinbaren, regelmäßige Rückmeldetermine wahrnehmen und Feedback geben, Entwicklungsziele der Mitarbeitenden fördern - Mitarbeitende beteiligen:
kooperatives, mitarbeiter- und mitwirkungsorientiertes Führungsverhalten zeigen, in dem beteiligungsorientierte Diskussionsforen als selbstverständliche Führungsinstrumente eingesetzt werden - Unterstützung geben:
Kompetenzen, Ressourcen und Aufgaben harmonisieren, Handlungsspielräume einräumen, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen gestalten und Mitarbeitende aktiv unterstützen - Kontakt pflegen:
füreinander Zeit nehmen, Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck bringen - Führungskompetenz entwickeln:
das eigene Führungsverhalten reflektieren, offen sein für Rückmeldungen und Qualifizierungsangebote nutzen - Sich selbst gesund führen:
der eigenen Gesundheit Aufmerksamkeit schenken und sich im Klaren darüber sein, dass das eigene Verhalten von anderen zum Vorbild genommen wird
Der erste Schritt dazu ist, dass Führungskräfte ihre eigene Gesundheit ernst nehmen. Wer sich mit Grippe ins Büro schleppt, darf sich nicht wundern, wenn Beschäftigte glauben, sie müssten das auch tun.
Der zweite Schritt sind Unternehmensleitlinien, die Erwartungen an das Führungsverhalten und das Verhalten der Mitarbeitenden definieren. Hier muss zunächst ein klares Signal von der Unternehmensleitung ausgehen, die klare Erwartungen und Ziele definiert. Dabei sollte unbedingt bedacht werden: Führung erfordert zum einen Zeit, zum anderen über die fachliche Qualifikation hinausgehende Fähigkeiten, die gegebenenfalls weitere Qualifizierung erfordern.
Was sind die Merkmale einer gesundheitsorientierten Führungskultur?
- Führungsgrundsätze sind im Unternehmensleitbild beschrieben. Sie spiegeln Werte wie Sicherheit und Gesundheit wieder. Die Umsetzung wird kontinuierlich überprüft.
- Führungskräfte nehmen ihre Vorbildfunktion wahr, indem sie für die Einnahme einer aktiven Rolle im Kulturwandel vorbereitet werden.
- Eine Unterstützung durch Vorgesetzte, die persönlichen Kontakt und Zeit erfordert, ist nicht durch eine große Führungsspanne limitiert.
- Kooperatives, mitarbeiter- und mitwirkungsorientiertes Führungsverhalten wird gefördert. Es gibt Gesprächsformate, die regelmäßig stattfinden, zum Beispiel Ideentreffs.
- Es gibt kontinuierliche Führungskräfteentwicklungen, die Aspekte der Sicherheit und Gesundheit beinhalten.
- Gesundheitsorientierte Selbstführung wird gefördert.
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Die GDA ist eine auf Dauer angelegte konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern zur Stärkung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.
Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE)
- www.gdabewegt.de
- Präventionskampagne "Denk an mich - Dein Rücken"
- Ergonomie - Fachinfos des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV
Arbeitsprogramm Organsiation
Arbeitsprogramm Psyche
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