Gefährdungsbeurteilung Muskel-Skelett-Belastungen

Das richtige Maß an Bewegung hält uns gesund. Aber sowohl Überforderung als auch Unterforderung können schädlich sein. Ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper!

Zu den besonders belastenden Tätigkeiten zählen unter anderem manueller Lastentransport wie Heben und Tragen, Zwangshaltungen, Ganzkörperkräfte, repetitive (sich ständig schnell wiederholende) Tätigkeiten und Vibrationen.

Das Bild zeigt schematisch fünf Menschen bei verschiedenen stark belastenden Tätigkeiten. Die Person links trägt ein großes Paket. Daneben sitzt eine Person in nach vorne gekrümmter Körperhaltung vor einem Mikroskop. In der Mitte steigt eine Person eine Art Leiter nach oben. Das Bild daneben zeigt eine stehende Person, die an einem Fließband immer die gleichen Schritte durchführt. Ganz rechts die Person übt Kraft auf einen vibrierenden Abbruchhammer aus.

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435 Gefährdungsbeurteilung Muskel-Skelett-Belastungen 

Vorgehensweise bei der Gefährdungsbeurteilung
Für den Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung Muskel-Skelett-Belastungen stehen zwei Checklisten zur Verfügung.

Im Idealfall können hieraus bereits wirksame Maßnahmen abgeleitet werden. Andernfalls werden im nächsten Schritt vertiefende Verfahren, wie zum Beispiel die Leitmerkmalmethoden zur Beurteilung und Gestaltung empfohlen.

Sollte die Beurteilung komplexer sein, sollte der betriebliche Praktiker einen Experten hinzuziehen oder in einem Expertenverfahren geschult werden. Messungen sind zwar sehr präzise, erfordern aber in der Regel einen höheren Zeitaufwand.

Die Grafik zeigt eine Übersicht, wie die Gefährdungsbeurteilung Muskel-Skelett-Belastungen durchgeführt werden kann. Dabei ist der Aufwand bei der Verwendung von Checklisten gering. Dafür haben Messverfahren zwar einen hohen Aufwand, aber auch eine hohe Genauigkeit.

Die Umsetzung von Maßnahmen sollte nach dem TOP-Prinzip erfolgen. Dabei gilt: Maßnahmen sollten nicht "von oben" bestimmt werden. Eine Maßnahme wird von den Beschäftigten besser akzeptiert, wenn diese an der Verbesserung beteiligt werden und mitgestalten dürfen. In vielen Fällen liegt eine zielführende Maßnahme auch bereits als Idee in den Köpfen der Beschäftigten vor.

Leitmerkmalmethoden
Unter https://www.baua.de/Leitmerkmalmethoden stehen Formblätter mit Handlungsanleitungen für folgende sechs Belastungsarten zur Verfügung:

  • manuelles Heben, Halten und Tragen von Lasten,
  • manuelles Ziehen und Schieben von Lasten,
  • manuelle Arbeitsprozesse,
  • Ganzkörperkräfte,
  • Körperfortbewegung,
  • Körperzwangshaltung. 

ErgoChecker
Besonders für kleinere Unternehmen bietet sich der ErgoChecker als Hilfe an. Er soll Unternehmerinnen und Unternehmer dabei unterstützen, Ideen der Beschäftigten wertzuschätzen. Dabei arbeiten jeweils zwei Kollegen zusammen. Zuerst wird erfasst, wo der Körper durch die Arbeit belastet wird und was als Ursache dafür in Frage kommt. Anschließend werden Verbesserungsideen gesammelt:

  • Was empfiehlt Ihre Kollegin/Ihr Kollege?
  • Wie können Sie Ihre Bewegungen verbessern?
  • Wie können Sie vorhandene Arbeitsmittel besser nutzen?
  • Welche zusätzlichen Arbeits- oder Hilfsmittel brauchen Sie?
  • Wie können Sie die Arbeit besser organisieren?

Kleine Verbesserungen sollten gleich umgesetzt werden. Größere sind mit dem Vorgesetzen abzustimmen.

Vibration
Der Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung Vibrationen bietet sich über die DGUV-I 208-033 Muskel-Skelett-Belastungen – erkennen und beurteilen an. Mehr Informationen zum Thema Vibration finden Sie unter Arbeitsumgebung.

Kontakt
GDA Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Belastungen (MSB)