Epoxidharze
Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften finden Epoxidharzsysteme in vielen Branchen der BGETEM, wie nachfolgend dargestellt, in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen Verwendung.
Anwendung |
Verwendung (Beispiele) |
Vergießen |
elektronische Baugruppen, wie z. B Transformatoren, Sensoren, Chips, Schalter, Stecker, Leiterplatten, Kondensatoren und Kabelmuffen |
Tränken |
Wicklung von Motoren, Imprägnierung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren und Spulen |
Laminieren |
Herstellung von:
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Kleben |
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Beschichten (Lackieren und Grundieren) |
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In der Regel handelt es sich bei Epoxidharzen um 2-komponentige Systeme, die aus einem Harz und einem Härter bestehen. Typische Beispiele für Harze sind z. B. Bisphenol-A-Harze (Reaktionsprodukt aus Bisphenol A und Epichlorhydrin). Als Härter kommen z. B. Amine oder Säureanhydride zum Einsatz. Teilweise werden auch Reaktivverdünner wie Glycidylether zugesetzt.
Hautkontakt zu unausgehärteten Epoxidharzsystemen kann u. a. zu Hautreizungen, Ekzemen sowie zu einer Sensibilisierung der Haut und daraus resultierend zu einer Hautallergie führen. Ob Epoxidharzsysteme stark oder schwach sensibilisierend wirken hängt von den jeweils eingesetzten Stoffen ab. Erfahrungen zeigen, dass unausgehärtete Epoxidharzsysteme bei einer erheblichen Anzahl von Beschäftigten eine Sensibilisierung durch Hautkontakt hervorrufen können. Bei häufigem Hautkontakt können sich Erkrankungen mit schweren Verläufen entwickeln.
Auftretende Dämpfe können u. a. Reizungen der Atemwege und der Augen hervorrufen. Je nach verwendetem Härter können diese auch Sensibilisierungen der Atemwege (Atemwegsallergie) verursachen.
Bei der Verwendung von Epoxidharzsystemen ist mit Brand- und Explosionsgefahr insbesondere dann zu rechnen, wenn entzündbare Lösemittel in den Komponenten enthalten sind oder durch eine spannende Bearbeitung (z. B. Schleifen) von gefertigten Bauteilen Stäube freigesetzt werden. Diese Stäube können des Weiteren zu einer inhalativen Gefährdung führen.
Darüber hinaus besteht ein Unfallrisiko, wenn Komponenten der Epoxidharze vermischt und nicht umgehend verarbeitet werden. Unter Wärmeentwicklung können sich Beschäftigte verbrennen und Verätzungen davontragen. Die damit einhergehende Freisetzung von Rauch und Dämpfen kann zu Atemwegsbeschwerden führen.
Keine spezifischen Verbote für diese Stoffgruppe.
Weitere Informationen zu Epoxidharzen auf der DGUV-Webseite in den nachfolgend aufgeführten DGUV Informationen.
- DGUV Information 213-116 "Tätigkeiten mit Epoxidharzsystemen"
- DGUV Information 201-062 "Epoxidharze in der Bauwirtschaft"
Medienportal der BG ETEM
Eine Musterbetriebsanweisung zu "Laminierarbeiten mit Epoxidharzprodukten (B040)" ist im Medienportal medien.bgetem.de zu finden.
Handschuhempfehlung der BG BAU für lösemittelfreie Epoxidharze
Epoxidharz-InhaltsStoffe-(EIS)-Rechner
Epoxidharze enthalten eine Vielzahl an Stoffen, für die sich in der Praxis oft schwer beurteilen lässt, ob sie stark oder schwach sensibilisierend wirken. Deshalb wurde das Online-Tool Epoxidharz-InhaltsStoffe-Rechner - kurz: EIS-Rechner entwickelt, mit dem gezielt Inhaltsstoffe (Harz, Härter, Reaktivverdünner) von Epoxidharzen auf ihre sensibilisierende Wirkstärke hin bewertet werden können.
Weitere Informationen im "etem"-Magazin auf der BG ETEM-Webseite:
Weitere Fachartikel in der Zeitschrift "Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft" in der IFA/IAG-Publikationsdatenbank auf der DGUV-Webseite:
- Ausgabe 70 (2010) Nr. 1/2, S. 13-16 "Expositionen gegenüber Hydrophthalsäureanhydriden bei Tätigkeiten mit Epoxidharzen in der Elektrotechnik"
- Ausgabe 81 (2021) Nr. 1/2, S. 61-68 "Der Arbeitskreis Epoxidharze - eine branchenübergreifende lnitiative"
Dr. Stefanie Labs
Telefon: +49 (0) 221 3778 6138
E-Mail: labs.stefanie@bgetem.de
Ute Kutscher
Mobil: +49 (0) 163 3615869
E-Mail: kutscher.ute@bgetem.de
- Webcode: 23237681
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