Leben retten ohne Angst

(01.10.2019) Zu viele Deutsche wissen zu wenig über Erste-Hilfe-Maßnahmen. Hinzu kommt die Angst, etwas falsch zu machen. Der letzte Erste-Hilfe-Kurs liegt oft mehr als 10 Jahre zurück. Und dann kursiert jede Menge gefährliches Halbwissen in den Köpfen der potentiellen Ersthelfer. Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) klärt über sechs große Erste-Hilfe-Mythen auf.

Der häufigste Irrglaube ist: Besser nichts tun, als etwas falsch machen. Das ist nicht nur unterlassene Hilfeleistung, sondern auch noch strafbar. Jeder Mensch ist verpflichtet, Verletzten nach seinen Möglichkeiten zu helfen oder zumindest unmittelbar Hilfe zu holen.

Ein weiterer Mythos: Angeblich müssen bei einem Notruf alle fünf W-Fragen abgearbeitet werden. Das stimmt nur eingeschränkt. Am wichtigsten sind das "Wo" und das "Was", die weitere Gesprächsführung kann man den Profis überlassen und auf deren Fragen antworten. Niemals sollte man selbstständig das Telefonat beenden.

Auch wer meint, als erstes müsse er den Puls prüfen, der irrt. Ausschlaggebend ist zunächst, ob der Betroffene bei Bewusstsein ist. Man sollte die Person daher ansprechen oder an den Schultern rütteln.

Am zweitwichtigsten ist es, die Atmung zu überprüfen. Fehlt diese, ist eine Herzdruckmassage dringend angezeigt. Da hilft die stabile Seitenlage schlichtweg nichts. Sie ist nicht das Allheilmittel, wie viele fälschlicherweise denken. Zu den dringlichen Maßnahmen in der Notfallversorgung gehört, ein allmähliches Versagen der Atmung zu erkennen und sofort mit der Herzdruckmassage zu beginnen. D.h. wer einen Herz-Kreislauf-Stillstand hat, benötigt sofort eine Herzdruckmassage!

Doch wie werden die Hände für eine Herzdruckmassage richtig positioniert? Die Hauptsache ist, dass es losgeht. Wer es ganz korrekt machen möchte, legt im Idealfall den Handballen auf die Brustmitte - also das Brustbein - und drückt pro Minute mit beiden Händen senkrecht 100 bis 120 Mal fest zu. Beim Rhythmus bietet der altbekannte Bee Gees-Song "Staying Alive" eine gute Orientierung. Also: Sofort starten und solange weitermachen, bis Hilfe eintrifft.

Die letzte Halbwahrheit besagt, man beatme heutzutage gar nicht mehr. Genau das stimmt so nicht. Eine reine Druckmassage ist das Minimum bei einer Wiederbelebung. Verbunden mit einer Beatmung ist sie sozusagen auf Bundesliga-Niveau. Ist ein externer Defillbrillator (AED) vorhanden, ist das ein Idealfall und die Wiederbelebung kann quasi auf dem Level der Champions League erfolgen. Ohne technische Hilfsmittel ist es ideal, 30 Mal zu drücken, die Nase der Person zuzuhalten und zweimal gleichmäßig Luft in den Mund zu blasen.

Der komplette Artikel zum Thema Erste Hilfe ist in der Ausgabe von impuls 04/2019, der Zeitschrift der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) unter www.bgetem.de nachzulesen. Weitere, umfassende Informationen zu sehr vielen Aspekten der Ersten Hilfe finden sich zusammengefasst auf der Webseite der BG ETEM unter www.bgetem.de und der Eingabe des Webcodes 13680378.

Hintergrund BG ETEM
Die BG ETEM ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund 4 Millionen Beschäftigte in gut 200.000 Mitgliedsbetrieben. Sie kümmert sich um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den Mitgliedsbetrieben sowie um Rehabilitation und Entschädigung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Für ihre Mitgliedsunternehmen übernimmt die BG ETEM die Haftung für die gesundheitlichen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gegenüber den Beschäftigten und stellt diese auch untereinander von der Haftung frei.

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Christian Sprotte
Pressesprecher
Telefon 0221 3778-5521
Telefax 0221 3778-25521
Mobil 0175 260 73 90
E-Mail sprotte.christian@bgetem.de
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